Am Anfang stand die Frage: Pütt oder Bau? „Unter Tage wollte mein Vater nicht arbeiten, weil es dort, wie er immer sagte, keine Fenster gebe“, erzählt Peter Brinkmann, Geschäftsführer der Bauunternehmung Brinkmann GmbH. „Er brauchte immer den Blick ins Freie.“ Also startete Johannes Brinkmann seine berufliche Karriere nach dem Zweiten Weltkrieg auf Baustellen im Ruhrgebiet. Zunächst als Maurer bei einer Essener Firma, dann als Polier, später als Bauleiter. „Am Ende war er die rechte Hand des Chefs“, sagt Sohn Peter. Doch Johannes Brinkmann entschied, es auf eigene Faust zu versuchen. Mit einem alten Hanomag-Lkw machte er sich, unterstützt von Ehefrau Marianne, auf dem Wohngrundstück an der Frintroper Straße in Essen selbstständig. Heute beschäftigt das Unternehmen 34 Mitarbeiter und kann das 50-jährige Bestehen feiern.
Da Johannes Brinkmann viele Entscheider aus dem Baugewerbe kannte, wurden sofort auch große Aufträge an die junge Firma herangetragen. Doch der Neu-Unternehmer wehrte zunächst ab: „Nee, ich mache flick.“ Gemeint waren kleinere Aufträge, wie Sanierungen oder Um- und Anbauten für große Wohnungsbaugesellschaften. Klaus, der älteste Sohn, Jahrgang 1951, half seinem Vater schon früh mit auf dem Lkw. Leben und arbeiten waren untrennbar miteinander verbunden. „Das erste Büro war zugleich unser Kinderzimmer“, erinnert er sich. „Mein sechs Jahre jüngerer Bruder Peter und ich haben auf unseren Klappbetten geschlafen, während mein Vater die Abrechnungen gemacht und Angebote geschrieben hat.“ Zusammen mit einem Meister wurde die Firma zunächst als GbR geführt.
Im Laufe der 1980er-Jahre, nach ihrem Architektur-Studium, stiegen dann die beiden Söhne ein. Johannes, Klaus und Peter Brinkmann hießen die drei geschäftsführenden Gesellschafter der neugegründeten GmbH. In diesen Jahren lag die Mitarbeiterzahl noch bei unter 20. „Wir waren damals überwiegend für große Wohnungsbaugesellschaften im Bereich Umbau- und Sanierung tätig“, erzählt Peter Brinkmann. Mitarbeiter Hendrik Hertgens, mittlerweile Prokurist, brachte den Trockenbau ins Unternehmen und baute diese sehr erfolgreiche Sparte mit auf, die Brinkmann schon bis auf die Insel Sylt führte.
Zahlreiche spannende Projekte hat das Unternehmen in den vergangenen Jahrzehnten mit begleitet, darunter der Marinapark Oberhausen, die Technische Universität Dortmund, Katholische Kliniken Essen-Nord-West (Philipusstift) sowie zahlreiche Zahnarzt- und Arztpraxen. Zuletzt war das Team auf „Zollverein“ aktiv. Es ging um Büro-, Konferenz- und Sozialräume für den Neubau des Verwaltungsgebäudes der RAG-Stiftung und der RAG-Aktiengesellschaft auf Zollverein. Aktuell ist das Unternehmen „heimatnah“ für die Funke-Medien-Gruppe sowie das Familienunternehmen Deichmann tätig. Auch in der Nachbarstadt Mülheim gibt es ein Großprojekt: das StadtQuartier im Herzen der Stadt an der Ruhr.
Auch wenn sich die Brinkmann-Verwaltung seit Mitte der 90er-Jahre in Oberhausen befindet, ist der Unternehmenssitz nach wie vor Essen. „Das ist uns sehr wichtig, meine Eltern waren Ur-Essener“, betont Peter Brinkmann. Inzwischen ist Generation Nummer drei an Bord: Der promovierte Ingenieur Benjamin Brinkmann, sein Neffe, ist als Projektleiter tätig. Sein Vater ist 2016 zwar aus der Geschäftsführung ausgeschieden, ist aber weiterhin Gesellschafter. Gründer Johannes Brinkmann verstarb im Jahr 2013.
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